Kräutertee soll gut bei Magenbeschwerden sein...
Nationaler Zukunftstag 2017

Der neunte November ist internationaler Zukunftstag in der ganzen Schweiz. Die erste Oberstufe (Sek) von Pontresina konnte freiwillig in einem Beruf schnuppern. Ich hatte mich entschlossen die Apotheke in St. Moritz-Bad bei Frau Susanne Berchtold zu besuchen. - Was würde mich erwarten?

Daher machte ich mich an diesem Tag auf den Weg zur Apotheke. Die Chefin der Apotheke, Susanne Berchtold, begrüsste mich ganz herzlich und drückte mir sogleich einen weissen Kittel in die Hand. So fühlte ich mich schon gleich wie eine richtige Apothekerin. "Dann komm mal mit, Sophie!", die Führung durch die Räumlichkeiten war dran. Zu meiner Überraschung verfügt die Apotheke sogar über ein eigenes Labor, wo Tee und andere Mischungen selber hergestellt werden.

Nach dem Rundgang durfte ich mich schon nützlich machen und alle Medikamente, die der Kurier wie jeden Tag am Morgen früh bereits gebracht hatte, sortieren und den richtigen Preisaufkleber auf die Verpackung kleben. Nur schon an Schmerzmitteln fielen alleine 200 Stück täglich an! Das Faszinierende ist, dass wenn ein Patient am Abend um 19:00 ein Medikament braucht und sie es gerade nicht vorrätig haben, bestellen sie es und am nächsten Morgen ist es um 5:00 Uhr schon da.

Nach dieser Arbeit durfte ich mit dem Lehrling zur Post. Alle Rezeptsendungen mussten abgeholt werden, und wir hatten dafür zu sorgen, dass sich genug Wechselgeld in der Kasse befand, und wenn nötig Bargeld mitbringen.

Auch chemische Grundstoffe werden täglich bestellt. Bei dieser Lieferung musste ich dann nachprüfen, ob die Firma das richtige zugesandt hatte. Der Geruch und die Farbe müssen stimmen. Wie bei den Medikamenten, war mir meine Verantwortung bewusst, denn eine Unachtsamkeit könnte böse Folgen haben. Nachdem ich alle Chemikalien getestet hatte, wurden sie im Lager des Brandschutzkellers nach dem Griechischen Alphabet geordnet.

?               ?               Alpha    

?               ?               Beta       

?               ?               Gamma 

?               ?               Delta     

?               ?                Epsilon

?               ?                Zeta        

?              ?               Eta          

?              ?               Theta    

?                ?                Iota          I

usw.

Nach dieser Tätigkeit wurde ich in das Berufgeheimnis eingeweiht. "Warum sollte eine Apotheke ein Safe haben?" "Na, ganz einfach, die Apotheke hat Medikamente wie Morphium, die in zu hoher Dosierung lebensgefährlich werden können. Zudem auch Säuren, welche die Lungen wegätzen können.Deshalb sind diese Drogen sicher im Safe aufbewahrt.", erklärte mir Frau Berchtold. Nach diesem Geheimnis war auch schon Mittagspause.

Um 14:00 Uhr ging es dann wieder los. Ein Kunde hatte eine Teemischung nach einem Hausrezept bestellt. Diesen Tee durften wir dann im Labor komponieren. "Kräutertee sollte gut bei Magenbeschwerden sein," meinte der Lehrling. Der Tee bestand aus den folgenden Komponenten:

Senna : Abführmittel

Fenchelsamen : Magen-Darm Beschwerden

Süssholz : für den Geschmack

Die Fenchelsamen mussten wir im Mörser zerdrücken, so dass die ätherischen Öle freigesetzt wurden und so ihre Wirkung intensiv entfalten können. Jeder Schritt wurde auf einem sogenannten Herstellungsprotokoll genau protokolliert. Jede Mitarbeiterin musste es am Schluss prüfen und unterschreiben. Es könnte ja sein, dass jemand ein giftiges Kräutchen darunter mischt. Ich durfte sogar für mich selbst einen solchen Tee kreieren.Die restliche Zeit habe ich dann in der Parfümerieabteilung verbracht. Alle Muster nachfüllen, die Regale einfüllen und schauen was noch bestellt werden musste. Schon bald war mein Tag in der Apotheke vorbei, und so ging ich sehr zufrieden nach Hause. Sophie, 1. Sek.