Lehrer gesucht

«Ich kann ihn nirgends sehen!» sagte Laura und sah sich verwundert um. Patric neben mir sah genauso verwirrt aus wie ich mich fühlte. «Und was machen wir jetzt? Wir sind hoffnungslos verirrt.» sagte ich und seufzte. Hoffentlich finden wir ihn.

Es war Donnerstag, als ich mit meinen Klassenkameraden im Bus Richtung Skiresort vom Corvatsch fuhr. Heute fand der zweite und letzte Skitag in diesem Jahr statt, und da es auch mein letztes Schuljahr ist, möchte ich den Skitag noch besonders geniessen. Als wir dann oben angekommen waren, war es Zeit die Gruppen zu entscheiden. Es ging nicht lange und die Gruppen waren entschieden.

Ich gehörte zu Laura, Patric, Tomé, Curdin, Diogo und Roberto. Dann kam Herr Flütsch zu uns und erklärte, dass er unser Lehrer ist, denn er ist hier als Ersatz für Herr Keller, der in Australien unterwegs ist. «Gehen wir.» sagte Herr Flütsch und fuhr los. Ich war aufgeregt, denn es war mein erstes Mal auf Skis dieses Jahr, da ich sonst eigentlich snowboarde. «Hah! Ich bin schneller!» sagte Laura als sie mich überholte. «Ich krieg dich!» rief ich ihr hinterher und ging in die Hocke, um sie aufzuholen. Ich hatte grossen Spass, aber es ging nicht lange und wir hatten schon unser erstes Problem.


Vor lauter Spass war uns nicht aufgefallen, wie Herr Flütsch nach links abgebogen ist. Da auch noch eine andere Gruppe gerade da fuhr, waren wir ohne aufzupassen einfach denen nachgefahren, ein grosser Fehler. Als diese Gruppe dann auf den Lift stieg, bemerkten wir, dass Herr Flütsch fehlte. Wir sahen uns überall um, doch keine Spur von ihm. Mir wurde mulmig zumute. «Kann denn niemand aufpassen?» sagte Diogo genervt, von uns aber auch von sich selber, wie es scheint. «Wir müssen ihn anrufen.» schlug ich vor, aber Patric antwortete sarkastisch: «Hast du seine Nummer?» Ich zuckte nur die Achseln und wir überlegten weiter, was wir tun können, da schnappte ich mir einfach mein Handy und rief den ersten Lehrer an, der mir in den Sinn kam, Herr Feuerstein. «Feuerstein?» ertönte seine Stimme am anderen Ende der Leitung. Ich antwortete ihm und erklärte alles, aber er reagierte ziemlich beruhigt. «Keine Sorge, ich kann ihn von hier sehen.» sagte er und erklärte mir, wo wir durchgehen mussten, damit wir ihn fänden.

Wir taten, wie Herr Feuerstein gesagt hatte und nach nicht allzu langer Zeit hatten wir Herr Flütsch tatsächlich wiedergefunden. Der Rest des Skitages verlief relativ gut. Wir hatten viel Spass und das Mittagessen war köstlich. Da wir die Safari machten, fuhren wir am Schluss auch noch drüben in Marguns. Auch wenn es eigentlich ein ziemlich kalter Tag war, war das Wetter doch ziemlich angenehm, ausser am Schluss fing es dann an, heftig zu winden und ich war froh, weg von dem Nordwind zu kommen.

Im Bus nach Hause waren dann alle ziemlich erschöpft, aber alle hatten ein lächeln auf dem Gesicht. Auch ich fand, dass der Tag schön gewesen war und war doch ein bisschen traurig, dass es mein letzter Skitag gewesen war.

Mirjam 3. Sek.